Erstes Lebenszeichen

Hola ! Hier kommen die ersten lieben Gruesse aus  Bolivien!

Zuerst wollte ich sagen, dass es hier in Independencia nur ganz selten, schlecht und nur  fuer ein paar stunden Internet gibt.Deswegen kann ich nicht sooft berichten.  Aber jetzt schreibe ich ein bisschen von den letzten, viel zu aufregenden Tagen, die ich hier in einem wunderschoenen Land erlebt habe:

Am Dienstag Nacht bin ich nach ca. 38 Stunden Anreise endlich in Cochabamba angekommen. Die erste Nacht und den ersten Tag haben Sabrina und ich in Cadeca (casa de catequistas) verbracht, das ist ein Haus in dem junge Frauen und Maenner an Kursen teilnehmenund ausgebildet werden.  Cadeca ist wie eine kleine, gruene Insel am Rande von der grossen Stadt Cochabamba-dort gibt es einen riesengrossen Gemuesegarten und alle Haeuser sind gruen ueberwuchert. Am Mittag haben wir dann schon mit den Maennern und Frauen zu Mittag gegessen und sie mussten kichern als ich ein paar Saetze auf quechua probiert habe 🙂

Am Donnerstag morgen gings dann los nach Independencia, in das kleine Dorf in den Anden, das ca. 6 stunden von Cochabamba enfernt ist. Die Fahrt ging total schnell rum, im Auto mit Don Enoq, seiner Frau Marina und ihrem Sohn haben wir bolivianische Lieder auf Quechua gesungen und geklatscht- das war voll mein¿s 😉 Wir haben Berge mit einer Hoehe von ueber 4000m ueberquert und auch die ersten wilden Lamaherden  gesehen… Auch die Landschaft in den Anden ist unglaublich! Ab und zu sieht man hier auch ganz kleine Doerfer und Frauen, Maenner oder Kinder in traditioneller Kleidung, die auf dem Feld arbeiten oder Schafe hueten.  Ansonsten gibt es hier nichts- Die Menschen hier  brauchen die Natur- sie leben von ihr.

In Independencia angekommen, sind wir gleich ganz herzlich von der Schwester und den Maedchen begruesst worden- mit ganz viel Konfetti auf dem Kopf, das soll schliesslich Glueck und Segen bringen

Independencia ist ein wunderschoenes Dorf (ca.3000 einwohner) , das ganz versteckt mitten in den Anden liegt.  Sabrina und ich wohnen im Centro Social gemeinsam mit uber 100 anderen Jungs und Maedchen die hier im Dorf  zur schule gehen, deswegen ist hier auch immer etwas los :)Unser Zimmer ist ganz schlicht, aber wir habens uns schon bisschen gemuetlich eingerichtet.

Die ersten Tage in Independencia haben wir langsam angehen lassen. Die Maedchen hier sind total nett und immer wenn ich versuche Spanisch zu reden, fangen sie an zu lachen und zu kichern- weil ich einfach drauf los rede und bestimmt einige Fehler mache 🙂 Und ratet mal, wie ich hier genannt werde? Nein, sie nennen mich hier nicht Sarina sondern…Aurora! und zwar andauernd..Ist gar nicht so leicht,  immer sofort darauf zu hoeren 🙂 Gemeinsam mit Sabrina haben wir uns das centrum genauer angeschaut und auch schon das Dorf erkundet. So langsam gewoehne ich mich an die eiskalten Duschen jeden Morgen, an die 5 Hunde, die die ganze Nacht bellend ums Haus rennen und auch an die Hoehe, die mich viel zu schnell schnaufen laesst. Selbst den Hahn, der nicht nur am morgen unaufhoerlich aus vollem Halse kraeht, sondern den ganzen lieben Tag lang, ueberhoere ich schon 🙂 Jeden Morgen sehe ich die unglaubliche Landschaft, die hohen kargen Berge um uns herum und dann Baeume mit wunderschoenen, knalligen Blueten. WOW!

Was noch etwas seltsam fueer uns ist, ist dass wir ueberall auffallen und angeschaut werden. Ganz egal wo und wann. Das ist wirklich  immer ein komisches Gefuehl, aber ich denke da brauchen wir ein bisschen Zeit, um uns daran zu gewoehnen…

Aber das was ich hier alles erlebe, die Eindrucke, die Zeit und ihre Stimmung- das laesst sich gar nicht in Worte fassen.  Das sind Bilder mitten aus dem Leben..wunderschoene Bilder, aber auch harte Bilder.  Die Schwester meinte, wir sollen die naechsten wochen viel sehen, viel hoeren. Und beobachten. dann koennen wir verstehen, dann sollen wir urteilen. Dann erst KOENNEN wir urteilen. Danach liegt es an uns, dort etwas zu verbessern, wo es noetig ist.

Genauso fuehle ich mich auch gerade. WIe ein Beobachter, der staunend alles in sich aufnimmt und es kaum erwarten kann, mehr zu verstehen…

Muss wieder los,

liebste Gruesse, eure Aurora 😉

Ein Kommentar

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  1. Liebe Sarina,

    Ich habe gerade Deinen Blog gelesen und beneide Dich fast um die tollen Erfahrungen, die Du machst. Ich kenne ja nur Peru und war schon immer neugierig auf das Land wo Michael so lange war. Ich wünsche Dir viel Freude und werde Deinen Blog aufmerksam lesen!

    Gruß, Elske

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